Was ist eine Depression?
Jährlich leiden über 6 Millionen Menschen in Deutschland unter einer Depression und etwa 20 Prozent der Bevölkerung erkrankt mindestens einmal in ihrem Leben an einer behandlungsbedürftigen Depression.
Die Depression ist eine "Gefühlskrankheit", bei der es zu gedrückter Stimmung oder innerer Leere kommt, häufig verbunden mit Angstzuständen und Schuldgefühlen. Weitere häufige Symptome sind innere Unruhe, oder Antriebslosigkeit und Schlafstörungen. In vielen Fällen ist der Zustand am Morgen am schlimmsten und hellt sich gegen Abend auf. Viele Menschen denken in einer depressiven Phase an Suizid. Damit man von Depression spricht, muss die Symptomatik mindestens zwei Wochen dauern und mehrere Merkmale müssen zutreffen.
Klinisch wird zwischen leichten, mittelgradigen und schweren Depressionen unterschieden.
WICHTIG: Bei Depressionen ist die Behandlung durch einen Facharzt absolut notwendig!
Wer ist gefährdet?
Neben einer vererbten Veranlagung, einer belasteten Kindheit und Jugendzeit, können anhaltender seelischer Stress, ungelöste Konflikte, Überforderungen, Trennungen und Verluste, hormonelle Veränderungen, sowie die dunklere Jahreszeit depressive Symptome mitverursachen. Meistens spielen verschiedene Faktoren mit.
Symptom-Checkliste
Wenn Sie unter vier und mehr der folgenden Symptome leiden und das länger als zwei Wochen, ist das ein Hinweis auf eine Depression.
traurige, hoffnungslose Stimmung
innere Leere
morgendliches Stimmungstief
sich nicht freuen können
Schlafstörungen
frühes Erwachen am Morgen
vermehrte Angst
Schuldgefühle
innere Unruhe
wenig Lebensenergie, Erschöpfung
Entscheidungs-Schwierigkeiten
Schweregefühl in Armen und Beinen
Druck auf der Brust
verlangsamtes Denken
Appetitlosigkeit und/oder Verstopfung
wenig Interessen
keine sexuelle Lust
Depressionen können behandelt werden!
Oft ist eine kombinierte Therapie auf der seelischen und körperlichen Ebene am effektivsten.
Seelisch wirkt Psychotherapie, indem über Belastendes gesprochen und geklärt wird, wie die eigene Biographie neu bewertet werden kann, welche Lebensführung mehr Befriedigung bringt, wie Beziehungen besser gelingen, wie Entscheide gefällt und realisiert werden können, etc. Psychotherapie geht immer von dem aus, was für die Klientin / den Klienten jetzt wichtig ist.
Körperlich wirken Bewegung, Lichttherapie, Medikamente und anderes. Medikamentös gibt es pflanzliche und chemische Antidepressiva, Tranquilizer und Kombinationspräparate. Antidepressiva wirken auf den Botenstoff Serotonin, sie hemmen die Wiederaufnahme von Serotonin in die Nervenzellen. Pflanzliche Mittel (Johanniskrautpräparate) wirken gleich wie chemische, bei beiden kann es zu Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten (z.B. Antibabypille, Blutverdünner) kommen. Antidepressiva haben den Vorteil, dass sie nicht abhängig machen und den Nachteil, dass sie erst nach ca. 2 Wochen zu wirken beginnen.
Tranquilizer verbessern die Stimmung, entspannen und verringern Angst. Sie haben den Vorteil, dass sie bereits nach einer Stunde wirken und den Nachteil, dass sie leicht abhängig machen, und man sie deshalb nur ein paar Tage hintereinander nehmen sollte. Lichttherapie wirkt vor allem bei Depressionen, die in der dunkleren Jahrszeit auftreten.
Was man selbst tun kann
Sich viel im Freien bewegen
mit Freunden/Freundinnen sprechen
Tagebuch schreiben
sich gut und liebevoll zureden – statt sich zu beschuldigen und abzuwerten
Dinge erledigen, die man aufgeschoben hat
einmal pro Tag etwas Gutes für sich selbst tun
einmal am Tag etwas für jemand anderen tun
nur Veranstaltungen besuchen, die einen wirklich interessieren
sich mit Kindern oder Tieren abgeben
Entspannungstechniken lernen
lesen
sich für etwas engagieren
etc. ..... aktiv bleiben ...auch wenn die innere Stimme das Gegenteil sagt!